Sonntag, 30. März 2008

Ich liebe Parques


Letzte Wochen waren also meine Eltern zu Besuch. Mein Vater kam natürlich wie immer sehr gründlich vorbereitet an, so dass sie mir schließlich mehr gezeigt haben, als ich ihnen. Zum Beispiel waren wir im Parque Benicalap am Rande der Stadt und haben einen Cache gesucht. Den hatte aber wohl jemand gefunden und entfernt. Kein Wunder, so gründlich wie da gegärtnert wurde. Wie auch sonst in der Stadt schienen ein Dutzend Personen in dem ansonsten fast menschenleeren Park damit beschäftigt zu sein, die Ordnung und Sauberkeit aufrecht zu erhalten.
Heute bin ich - die Zeitumstellung ist schuld! - erst um halb zwei aufgewacht. Nach dem Frühstück und allgemeinem Rumdödeln (16 Uhr) fasste ich den Entschluss, mit dem Fahrrad durch den Parque Turia zu fahren. (Ich wäre ja joggen gegangen, wenn ich meine aktuellste Mandelentzündung für auskuriert gehalten hätte). Hier ist ja auch anders als in Deutschland schon Frühling, mit Sonne und so. Also bin ich zum ersten Mal zum westlichen Ende des Parks gefahren, wo man den Zoo, der dort vor kurzem aufgemacht hat, live riechen kann und in Schwänen über einen See tretbooten kann (siehe oben), wenn man will (wollte ich nicht, alleine käme das sehr exzentrisch). Dann wollte ich immer noch nicht nach Hause und bin in die Jardínes Reales Viveros gefahren, die wirklich mehr Park als Garten und auch sehr hübsch sind.
Ich könnte ohne Probleme Rentner werden, die passenden Interessen habe ich ja schon.

Freitag, 21. März 2008

Fallas - Ein Spektakel in Bildern

Ich habe die Fallas überlebt. Die Fallas sind so etwas wie eine Mischung aus Oktoberfest, Silvester und Sandburgenfestival, dass eine Woche lang die ganze Stadt auf die Beine bringt oder lahm legt, je nachdem.
Es fing damit an, dass schon in der Woche vorher riesige Figuren, die Fallas, an fast jeder Straßenkreuzung aufgestellt wurden.
Am Sonntag mussten sie für die Jurybewertung fertig sein. Das heißt, dass meistens nachts im Scheinwerferlicht gearbeitet wurde. Zum Glück habe ich Jalousien.
Auch mit der Beleuchtung wurden Preise gewonnen. Mit dieser zum Beispiel den ersten.
Ab Samstag konnte man den folkloristischen Umzügen
den Blaskapellen

und den Feuerwerken nicht mehr entkommen.
Auf dem Rathausplatz wurde jeden Tag um Punkt 14 Uhr geböllert. Der beste (=lauteste) Pyrotechniker durfte am Abschlusstag noch mal böllern.

Vorher, 14:03



Nachher, 14:09


Das Spektakel wurde natürlich live übertragen, inklusive dB-Anzeige.
Nachts gab´s das Ganze dann auch in Farbe.
100.000 Valencianer in traditionellen Kostümen
opferten einer riesigen Jungfrau Maria Blumen. Dabei wurde viel geweint.
Plötzlich konnte ich mir bildlich vorstellen, wie die Massenfeste im Dritten Reich gewesen sein müssen.
Spätestens nachts artete das Ganze natürlich in ein gigantisches Besäufnis aus.
Zum Abschluss wurden die Fallas-Figuren unter großem Tamtam verbrannt.
Und am nächsten Morgen war alles vorbei.

Und dann


Vor zwei Wochen war ich mit Marika in Barcelona und es war toll. Dort gibt es alles, wie in dem Super-Automaten-Markt oben. Deshalb muss ich meinen eigenen Blog für eine Aufzählung der Ereignisse missbrauchen, obwohl ich mir eigentlich geschworen hatte, das nicht zu tun.
Also: Am ersten Abend waren wir nur ein bißchen spazieren und in einem obskuren Piraten der Karibik-Lokal, in dem die gelangweilten Kellner um die 50 als Piraten verkleidet waren. Freiwillig?
Am nächsten Tag haben wir uns im Boqueria-Markt gefrühstückt und waren shoppen. Die nächsten dringenden Punkte auf der Liste waren der Parque de la Ciutadella, die Sagrada Familia (TOLL TOLL TOLL!) und Geburtstagskuchen essen bei Starbucks. Danach sind wir zum Plaza de Espanya gefahren, um uns eine Riesenfontäne mit Musik- und Lichtchoreographie anzugucken. Danach haben wir uns auf den Weg zu einer Tapasbar gemacht, die uns empfohlen worden war. Dort war alles voll, so daß wir die Zeit bis ein Tisch frei wurde mit Bier trinken überbrücken mussten. Das war der Anfang vom Ende. Marika meinte, sie hat Geburtstag und muss das mit einer ganzen Flasche Wein für uns beide feiern. Als ich dem Kellner verraten habe, dass sie Geburtstag hat, bekamen wir Freisekt. Das alles vor dem Essen. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und haben mit den Kellnern geschäkert, bis wir als letzte aus dem Lokal hinauskomplimentiert wurden. Die hatten uns auch noch Absacker angedreht, so dass wir bei der Disko, die der eine uns empfohlen hatte, ohne zu Meckern 10 Euro bezahlten und dann der Meinung waren, dass wir die zwei inkludierten Freigetränke natürlich auch ausnutzen mussten. Die Disko war übrigens schlecht.
Ja, dass wir am Sonntag dann bei Kentucky Fried Chicken gefrühstückt haben, ist wohl kein Wunder. Vor dem Fenster lief als Kontrastprogramm der Barcelona Marathon vorbei.
42km sind wir an dem Wochenende allerdings bestimmt auch gelaufen, da wir an Metrogeld sparen wollten. Zum Beispiel zu den verschiedenen architektonisch sehenswerten Häusern und durch den Parque de Guëll, den ich gar nicht als so groß in Erinnerung hatte. Das ganze bei strahlendem Sonnenschein. Und immer in einem Pulk von Touristen. In fünf Minuten hat man wirklich 10 verschiedene Sprachen gehört.
Danach sind wir zu einem Lokal mit Jam-Sessions gefahren, das uns auch empfohlen worden war. Verschiedene Leute aus dem Publikum haben sich auf die Bühne gestellt und mit mehr oder weniger Unbekannten zusammen gespielt und gesungen. Danach waren wir indisch essen.
An unserem letzten Tag waren wir in der Barceloneta und am Hafen spazieren und haben ein riesiges Eis gegessen. Dann sind wir fast zu spät zum Bahnhof gekommen, weil wir irgendwie die falsche U-Bahn genommen hatten. Aber dann haben wir es geschafft und sind 4 Stunden später glücklich wieder in Valencia angekommen.
Toll!