Dienstag, 26. Februar 2008

Schneiden & Liegen lassen, bitte

Letzte Woche sah ich aus wie Victoria Beckham. Nur in schlecht und ohne David. Ich war nämlich beim Friseur. Dass ist keine gute Idee, denn in nachdem sie früher in Spanien allen einen Vokuhila verpasst haben, machen sie jetzt aus allem einen Victoria-Verschnitt - im wahrsten Sinne des Wortes.
Außerdem dachte ich fälschlicherweise, ich könne mich mittlerweile verständigen. Ich wollte "Schneiden & Selberföhnen", weil ich nicht auch noch für das Fönen bezahlen will, was ich sowieso hasse. So absurd glatt, wie sie mir das hinzerren wird es nämlich nie wieder. Und schließlich will ich vorher wissen, wie es nach dem nächsten Haarewaschen aussieht. Also saß ich da und hab eine halbe Stunde gelitten. Nur weil ich gesagt habe, "Nein, ich kann mir das selber fönen", was auf Spanisch die exakt gleiche Wortfolge wie "Ich kann mir das nicht selber fönen" ist. Aber wie kann man das missverstehen? "Ich kann mir das nicht selber fönen" ist doch nicht mal ein logischer Satz.
Also war ich den Rest des Abends schlecht gelaunt und hab mich geweigert, meine Mütze abzunehmen.
So hysterisch, wie ich also von einer neuen Frisur werde, sollte ich davor gefeit sein, jemals zu einem Schönheitschirurgen zu gehen. Von denen wimmelt es hier nur so. Auch wenn mir jeden Morgen aus dem Radio eine Märchenonkelstimme ins Ohr haucht: "Das Botox hat ein zu Hause - Clinica Soundso" oder "Möchten Sie einen natürlichen Busen - Clinica Soundso". Nein danke, ich hab schon einen. Seit wann ist natürlicher Busen synonym mit großer Busen? Wahrscheinlich gibt es einen gmx.de-Wissenschaftler, der dazu eine Steinzeittheorie hat. Aber ich halt mich da raus.

Sonntag, 24. Februar 2008

Gymnastik


Ich bin übrigens immer noch sauer, dass ich mich nicht im Sportzentrum um die Ecke anmelden kann, so wie ich will. Das heißt, dass die Zehner-Karte nicht für die Fitnesskurse gilt und sie somit zu teuer werden. Wie ich mir mit meinen Erasmus-Freundinnen einig bin, wäre es höchste Zeit das Projekt "Beach 2008" zu starten. Für mich allerdings auch das Projekt "Rückenschmerzen No More". Heute würde mein Bett (gefühltes Alter: 80 Jahre) schon vor der Markteinführung an irgendeinem EU-Gesundheitsschutzgesetz kläglich scheitern.
Wenigstens dürfen meine Stimmbänder jetzt Sport machen. Ein Kurs namens Locución & Doblaje soll uns beibringen, die Stimme richtig einzusetzen, für Radio, Fernsehen usw. Und weil das Synchronisieren angeblich die Königsdisziplin des Sprechens ist, sollen wir genau das tun. (Leider) würde mein Vorschlag angenommen, es mit "Die Familie Stone - Verloben Verboten!" zu üben. Das war wahrscheinlich doof, denn jetzt mag ich den Film noch gerne, aber danach wahrscheinlich nicht mehr.

Aber ist nichts Ernsthaftes

Das war natürlich ein Scherz, dass mein Mac die beste Beziehung ist, die ich je hatte. Auf jeden Fall würde ich das so nie zugeben.

Freitag, 22. Februar 2008

Wir sind wieder zusammen

Ich hab ihn wieder! Endlich. Und er ist jetzt wieder schön unbefleckt. Ich hab mich neulich schon gefragt, ob ich technosexuell bin. Das Verhältnis zu meinem Computer ist die beste Liebesbeziehung, die ich je hatte.

Montag, 11. Februar 2008

Äpfel & Algen


Jetzt habe ich es doch sage und schreibe fünf Stunden im Computersaal der Uni ausgehalten. Das kommt davon, wenn der blöde Apple Spanien es nicht schafft Ersatzteile zu liefern. Und unser DVD-Player hat keine Fernbedienung, so dass man nur Filme gucken kann, bei denen "Film starten" der erste Punkt im Menü ist. Bei "Sein oder nicht Sein" war es die Sprachauswahl, so dass ich nie darüber hinaus kam, mich für Spanisch zu entscheiden. Der Film hat aber so gut unterhalten, dass ich im Unterricht wahrscheinlich mal wieder nicht mit schlauen Kommentaren beitragen kann.
Letztes Wochenende habe ich einen Rekord an Erasmus-Leben aufgestellt: Mittwoch, Donnerstag und Freitag Ausgang. Das war zwar an keinem Abend besonders wild, dafür aber an zwei Tagen leckeres Essen involviert. Ist mir ja sowieso lieber. Ich habe noch nie so viele Leute auf einen Haufen kennengelernt, die richtig gut kochen können und es auch noch gerne tun! Am Mittwoch gab es italienisch bei Salvatore und Freitag hat der Mitbewohner von den Nachbarn von Federica und Sarah Sushi gemacht. Himmlisch. Sobald ich meine Kamera irgendwo ans Internet anschliessen kann, gibt es das Büffet auch in allen Farben zu bewundern.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Geschafft

Ich sags gleich: Dieser Eintrag wird kurz. Mein Mac ist nämlich immer noch bei der Reparatur und ich sitze an Karls. Die Franzosen wollen ja immer alles anders machen und haben die Buchstaben an absurden Orten platziert, was gleich nach langsamen Internet auf der Liste der Computermacken, die mich wahnsinnig machen, kommt.
Gestern hatte ich meine letzte Klausur. Ich kam mir wie beim Abi vor, nur das sie solche Asi-Fragen gestellt haben, die dort nie zugelassen geworden wären: Schreib alles auf, was dir zu diesem Diagramm einfällt. Sage etwas über das Kameraobjektiv. Aber ich glaube es ist ganz gut gelaufen, vorausgesetzt sie verstehen was ich geschrieben hab, mein Wörterbuch lag nämlich zu Hause.
Danach musste ich natürlich feiern. Das hatten sich allerdings diverse Besucher der im Moment statt findenden und sehr populären Keramikmesse (keine Vasen, sondern Fliesen & Kacheln) auch gedacht, so dass alle Tanzbars an der Hauptstrasse des nächtlichen Vergnügens voller Anzugträger war, die anscheinend auf Firmenkosten trinken konnten. Man kann sich die Atmosphäre vorstellen. Wir sind dann irgendwann in einen Seitengassenclub umgezogen, wo das Bier statt 5 auch nur 2,50 Euro kostet. Es war also trotzdem gut.
Auch gut ist Sonjas Berlinale-Blog für das Goethe-Institut. Den kann ich meiner geneigten und grossen Leserschaft nur wärmstens empfehlen.
Und jetzt ist der Eintrag ja doch lang geworden.

Montag, 4. Februar 2008

Fleissiges Lieschen

Kaum kuriert, durfte ich mich auch gleich ans Lernen machen. Deshalb habe ich die vergangene Woche in der überfüllten aber sehr schönen Stadtbibliothek verbracht. Da sass ich dann unter lauter Spaniern, die fleissig ihre Notizen in vielen Farben bunt anstrichen. Ich glaube, dass ist eine Technik, die ihnen hier in der Schule beigebracht wird. Genauso vermute ich, dass in der Grundschule nicht nur schön schreiben, sondern auch klein schreiben geübt wird: So viele Handschriften, die sich in 6pt-Grösse bewegen, habe ich anderswo noch nicht gesehen.
In der Bibliothek gibt es mehr zu gucken als in meinem Stammsitz Stabi-Ost. Wer schon mal dort war, weiss aber, dass die Latte nicht hoch gelegt ist. Hier sind die Leute im Allgemeinen schon mal normal. Neulich sassen gleich mehrere Herren mit dem Buch "150 Jahre Feuerwehr in Valencia" da und ich hatte die nette Vorstellung, dass sie für die Grosse Feuerwehrmann-Prüfung lernen.
Jetzt habe ich gerade die zweitletzte Klausur abgehakt - im wahrsten Sinne des Wortes: True/False-Test. Der war deshalb nicht leicht, aber wenigstens schnell gemacht. Ich bin zu faul, um Antworten auszuformulieren. Auf jeden Fall hätte ich gerne eine gute Note, denn erstens liefen die Prüfungen der letzten Woche nicht so gut, zweitens habe ich das ganze Wochenende mit lernen verbracht und drittens war es Marketing, so dass meine Ehre mehr davon abhängt als von der TV-Technik.