Dienstag, 13. November 2007

Hausbesuche


Jetzt aber. Nachdem ich schon so lange nicht mehr auf dieser Seite war, dass ich meine eigenen Beiträge spannend finde, muss Schluss sein mit dem Blogloch.

Ich habe mich jetzt schon fast an unsere Wohnung gewöhnt. Sie ist eine Wohnung mit Macken - und mit einer Vergangenheit. Die Macken äußerten sich kurz nach dem Einzug darin, dass gleich beide Klos verstopft sind. Unser Vermieter löste das Problem fachmännisch mit dem Wischmop, der das Innere eines Klos hoffentlich zum ersten Mal sah, denn vorher hatten wir damit die ganze Wohnung gewischt.
Außerdem lief die Waschmaschine aus. Auch an ihr bastelte der Vermieter persönlich herum, was aber erst beim zweiten Mal und nach weiterem Auslaufen und einem neuen Ersatzteil zu dem gewünschten Ergebnis führte.
Daneben waren wir immer noch mit dem Entfernen von jahrzehntealten Schmutzschichten beschäftigt und hatten vier angemeldete Besucher, plus diverse spontane Übernachtungsgäste, die mit Karl feiern waren und den Weg nicht mehr nach Hause gefunden haben.
Schon beim Mitbewohnercasting waren darüber hinaus merkwürdige Dinge passiert. Da stand ein junger Mann, den wir für den nächsten Interessierten hielten, verwirrt im Flur und fragte nach Coco und verschwand fix, als wir sagten: "Jaja, Missverständnis, keiner von uns heißt Coco, wir haben dir nur den Namen vom Klingelschild gesagt, damit du weißt wo du klingeln musst." Er sollte nicht der letzte sein, was uns schon wunderte. Als wir dann einige Tage später einen Zeitungsausschnitt in einer Schublade fanden, erhärtete sich der Verdacht: Hier waren wohl mal "heiße Asiatinnen" am Werk. Als Karls nicht informierter Bruder bald darauf die Tür öffnete, stand gleich ein Mann im Flur, der mit unmissverständlichen Gesten um diverse erotische Dienstleistungen bat. Er zog enttäuscht ab, als ihm klargemacht wurde, dass keine "blutjungen Japanerinnen" mehr zur Verfügung standen. Daraufhin hängte Rocío ein wütendes Post-It an die Klingel und änderte Coco in Karl, was aber auch zunächst keine Abhilfe bot. Mittlerweile scheint es sich aber rumgesprochen zu haben, dass hier jetzt nur noch anständige Mädchen wohnen.

Mitten in dem Chaos war mein erster Besuch da: R aus HH. Das war sehr nett. Wir haben uns spontan für gute 24 Stunden nach Madrid abgesetzt, was sich trotz insgesamt 10 Stunden Fahrt sehr gelohnt hat.

Und für alle die fragen: Ja, hier ist es noch warm. Habe heute ohne Jacke in der Sonne Kaffee getrunken.

Keine Kommentare: