Dienstag, 1. Juli 2008

Skt Johann am Strand

Letzte Woche Montag war es mal wieder Zeit für ein kulturelles Erlebnis. Wie meistens in Valencia, war dabei ein Heiliger involviert, dessen Ehrentag als Anlass und Entschuldigung genommen wird, sich zu besaufen. Zu San Juan macht man das am Strand bei Lagerfeuer (Feuer: ein weiteres Steckenpferd der Valencianer). Die Stadt karrt dazu eigens Holz an und stellt Wächter, die die Feuerwilligen mit einem Müllsack ausstatten und einzelnd den umzäunten Holzhaufen betreten lassen, damit sie sich an den Baumresten und ausrangierten Paletten bedienen können.
Dann sitzen zehntausende Menschen in dichten Rauchschwaden am Strand. Ambitionierte Familien haben einen Grill und Kühltaschen dabei, die Jugendlichen (wir zählten dieses Mal auch dazu) begnügen sich mit Chips und einem Sack Eis für die Drinks. Gegen Mitternacht verschwinden die Familien und das Ganze artet in ein banales Riesenbesäufnis mit Baden aus. Ich hab mich vom Wasser ferngehalten, auch mit dem Gedanken daran, dass das Meer gerne als Klo benutzt wird (von denen, die nicht eine Stunde an den Dixieklos anstehen oder auf dem Parkplatz zwischen die Autos pinkeln). Wir haben stattdessen zu der 90er Jahre-Elektromusik getanzt, die Strand kilometerweit beschallte, menschliche Pyramiden gebaut und andere alberne Spiele gespielt. Alles zu Ehren von Skt. Johannis, natürlich.

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