Freitag, 26. Oktober 2007

Crashkurse

Ich glaube, ich eine eine richtig schlechte Wahl getroffen. Sie spielt auf jeden Fall in der gleichen Liga wie die Dummheit, in der 7. Klasse hartnäckig darauf zu bestehen, Latein statt Französisch zu lernen. Und zwar habe ich meine Kurse so ungeschickt gewählt, dass ich freitags 10 Stunden in der Uni sein muss. Damit fängt der Tag schon mal zu früh an und hört zu spät auf. Dazwischen liegt Gruppenarbeit.
Morgens müssen wir für ein Drehbuch erarbeiten. Wie das mit einem stillen, scheinbar etwas simpel gestrickten Spanier und einem Erasmusstudenten mit rudimentären Spanischkenntnissen läuft, kann kann man sich ja denken. Wenigstens werden damit die Kapitel "Meinungen ausdrücken" und "Gefühle beschreiben" aus dem Spanischkurs überflüssig.
Mittags Fotokurs, dessen Herausforderung hauptsächlich darin liegt, das spanische Vokabular den richtigen Kamerateilen zuzuordnen und nicht einzuschlafen. Danach Fernsehkurs. Der bereitet mir zwei hauptsächliche Probleme: 1. Hier geht es nicht wie in der UdK darum, kreative Ideen zu haben und sie möglichst interessant umzusetzen, sondern hier wird Handwerk gelehrt. Das heißt: 2 Stunden drehen, 2 Stunden schneiden, fertig sein. Dabei kommen natürlich Sachen raus, die sehr nach Lokalfernsehen aussehen. 2. Wo ist der verdammte An-Knopf an der Kamera? Ich fühle mich in dem Kurs so doof wie seit zehn Jahren nicht mehr. Meine Gruppenmitglieder sind auch noch sehr nett und haben mir sogar angeboten, mir an einem freien Tag Nachhilfe zu geben. Das macht es fast noch schlimmer.

Gestern abend kam auf jeden Fall Pierre-Yves (der heißt wirklich so) vorbei und hat die erste Miete und eine Rate Kaution überreicht und ist damit nach einer zweiten Castingrunde offiziell unser neuer Mitbewohner und zweiter Franzose an Bord. Er hat aber zum Glück - und überraschenderweise - keinen Akzent und geht somit als Sprach-Vorbild durch.

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