Mittwoch, 17. Oktober 2007

Unterkunft ab November

Heute haben wir unsere drohende Obdachlosigkeit abgewehrt. Der Plan war ursprünglich, unsere Habseligkeiten in Karls Mercadona-Wagen, den er mal eines nachts fünf Stockwerke hochgetragen hat, zu laden und in die Gleisunterführung vor unserem Haus zu ziehen. Diese Ecke von Valencia ist nämlich so gut gelegen, dass wir hier nicht weg wollten. Jetzt haben wir statt dessen eine Wohnung gemietet. Sie liegt genau zwischen den Metrostationen Plaza España und Angel Guimerá und damit 10 Minuten von unserer jetzigen entfernt. Wir haben heute unserem Vermieter sechsunddreißig 50-Euro-Scheine in die Hand gedrückt und den Schlüssel zu einer Fünf-Zimmer-Wohnung voller Antiquitäten und Kitsch bekommen. Seiner Frau mussten wir fünf Mal versprechen, uns gut um die Wohnung zu kümmern. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten wir sie wahrscheinlich nie bekommen. Ihr redseliger Mann hat es zum Glück nicht so eng gesehen, dass keiner von uns ein festes Einkommen hat. Und ich glaube, als Deutsche habe ich einen Stein bei ihm im Brett. Schließlich bin ich damit ja fast persönlich für automobile Wunderwerke wie Audi, Mercedes und Co. verantwortlich.
Aber wenn wir ihnen beiden bewiesen haben, dass wir vertrauenswürdige Mieter sind, sollte einem guten Verhältnis nichts mehr im Wege stehen. Dann können wir vielleicht auch die schlimmen Gardinen und die Werke diverser Amateurmaler, die die Wände pflastern, abhängen. Die beleuchtete Plastikpflanze im Flur scheint leider festgemauert zu sein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das hört sich ja super an!!! Kann mir schon ein bisschen vorstellen, wies von drinnen aussieht (oder auch nicht?!) Aber ich freu mich jedenfalls riesig, es live zu sehen!Und das Gute ist, so bleibt uns wenigstens ein bisschen Geld für leckere Leckereien übrig, anstatts fürs Hostel...que chulo!